Von glutenfrei bis Paleo

Warum geht es nicht, dass ich Gluten esse, obwohl ich es bisher gegessen habe. Und warum muss ich auf jeden Krümel aufpassen?
Zöliakie ist eine Krankheit und keine Allergie oder Unverträglichkeit. Das bedeutet, der Körper entwickelt Antikörper gegen Gluten. Mit der Zeit werden es immer mehr. So gewöhnt sich der Körper an Symptome, Entzündungen und Schmerzen. Ich habe die zwar gemerkt, konnte die aber nicht zuordnen. Erst nach dem Weglassen klingen alle Beschwerden langsam ab. Der Körper und das Immunsystem können sich erholen und beruhigen.
Kommt es dann zu einem Gluten Unfall, kann der Körper individuell reagieren. Von nichts weiter, über Bauchschmerzen, bis lebensbedrohliche Durchfälle, ist alles möglich. Der Darm wird auf jeden Fall geschädigt. Es kann bis zu 6 Monaten dauern, bis sich der Körper von einem winzigen Unfall erholt hat.
Dabei spielt keine Rolle wieviel Gluten erwischt wird. Es findet immer eine Schädigung satt. Wird die glutenfreie Ernährung nicht eingehalten, kann sich Krebs entwickeln. Das Risiko ist 10%, im Vergleich zu Gesunden, erhöht. Ist irgendwie logisch, wenn sich die Darmzotten ständig neu bilden sollen, entsteht viel eher mal ein Fehler.

Ein bißchen glutenfrei gibt es so wenig wie ein bißchen schwanger. Das funktioniert so nicht.

Leider gibt es immer so Aussagen, wie, da gibt es Tabletten, ein Heilpraktiker hat die Nachbarin von Zöliakie geheilt, das bißchen schadet nicht. All das gibt  es nicht. Es gibt keine Tabletten und keine Heilung. Jeder Krümel bedeutet Gefahr!

Das war für meine Familie mit Kindern ganz schön schwer. Ich hatte meine eigene persönliche Butter. Ein rotes Brett für mein Brot. In jede Marmelade wurde nur mit frischem Besteck gegangen. Trotzdem war ich mir immer unsicher, ob die das denn so gemacht haben, wie besprochen. Ach DAS war deine Butter. Ich dachte die andere Butter war deine. Alltägliche Problematik…

Meine Nudeln haben übrigens kurz mal das dreifache gekostet was normale Nudeln kosten. Ich habe zwar immer mein Brot selbst gebacken, trotzdem hat es nie wirklich gut geschmeckt. Es wurde schnell trocken und schlecht.

Die ständige Angst jemand zu Hause könnte einen Fehler machen, hat mich sehr belastet. Das war Draußen nicht anders. Noch schlimmer, weil die meisten mit dem Wort Gluten bereits Schwierigkeiten haben. Was? Glutamat? Das ist bei uns nie drin….Ja und so eine Dummheit kann mich das Leben kosten…. Nein, danke. Ich darf das Fleisch nicht vom Burger Brötchen nehmen. Das Fleisch ist kontaminiert. Das kann ein Glutensensitiver  vielleicht, aber ein Zöliakie Betroffener nicht. Ich kenne Haushalte, da wird das seit Jahren so praktiziert. Sorry Leute, das ist totaler Stress für den Zölie im Haus. Absolut.

Hinter meinem Rücken wird gelästert und provoziert. Das ist unmöglich und ich möchte aufklären!

Ich habe mir das nicht ausgesucht. Ich würde gerne einen Ausflug planen ohne die Verpflegung zu planen wie ein Besessener. Mal kurz irgendwo einen Snack kaufen…wie alle anderen. Das geht leider nicht mehr.

Es ist fast ungerecht. Jemand, der keine Laktose verträgt, wird sofort verstanden. Überall wird Rücksicht genommen. Kein Problem. Dabei fehlt nur ein Enzym. Dagegen kann man Tabletten nehmen. Wenn ich keine Laktose vertrage, kann ich es trotzdem zu mir nehmen, ohne Darmschäden. Das ist zwar unangenehm, schmerzhaft vielleicht auch, aber es geht nichts kaputt. Jetzt vertrage ich aber keine Milch. Das Milcheiweiß ist mein Problem. Da kann die Laktosefrei sein wie sie will. Das Eiweiß bleibt. Das kapiert kein Mensch. Warum?

Es ist wahnsinnig schwierig etwas außerhalb zu essen ohne Gluten und ohne Milch.

Als ich mich entschied, die Ernährung die wir bisher hatten, ist keine Lösung für unsere Familie, war das  Geläster groß. Ich weiß nicht was die Leute glauben. Essen ist keine Religion. Was wir essen entscheiden wir. Weil meine Kinder die genetische Voraussetzung in sich tragen, bedeutet das, je mehr Schrott die essen, desto eher werden sie krank. In unserer Gesellschaft eine echte Zumutung. Sie sind zwar jetzt noch gesund. Fragt sich, wie lange noch. Warum denkt keiner daran, dass das ganze Theater einen Hintergrund hat?

Kaum jemand macht sich Gedanken, was er isst. Woher kommen die ganzen Diabetiker? Warum ist Zöliakie keine Seltenheit mehr? So viele Menschen, die ich kenne, haben Hashimoto. Solche Gedanken schwirren mir durch den Kopf. Meine Antwort lautet: Genetische Voraussetzung, Stress, Nährstoffdefizite, Bewegungsmangel.

Woher kommen die Nährstoffdefizite. Unsere Ernährung ist besser als je zuvor?

Falsch gedacht. Es gibt gute Nahrungsmittel zu kaufen. Aber die sind teuer und meistens schmecken die nicht so gut wie die schnellen, fertigen Gerichte, die jeder kauft. Ich kenne keinen, der wirklich genug Gemüse isst. Oder hauptsächlich.

Mein Fazit ist immer noch. Paleo ist die beste Vorsorge vor den gefürchteten Zivilisationskrankheiten. Für meine Kinder, mich und meinen Mann. Bestes Beispiel: Mein Mann hat nach 2 Monaten bereits 16 kg abgenommen. Im Laufe der Monate insgesamt 18 kg. So soll das sein!

Seit wir alle weitgehend auf Paleo umgestellt haben, kann ich mich zu Hause sicher fühlen. Keiner kann einen Gluten Unfall verursachen. Das gibt es bei uns nicht mehr, und wenn, dann wird später sauber gemacht, damit nichts passiert.

Ganz richtig gehört. Die Kinder essen hauptsächlich auch Paleo. Da haben mich schon Leute gefragt, ob das denn in Ordnung sei. Ich kann da nur antworten. Was soll denn an natürlichen Lebensmitteln schlecht für Kinder sein? Ihnen fehlt nichts. Im Gegenteil. Sie kennen so gut wie jedes Gemüse. Wissen, wie echtes Essen schmeckt ohne Aromen, Zucker und Glutamat. Daran kann ich nichts schlechtes finden. Wenn sie ab und zu mal was essen, was stark verarbeitet ist, oder Gluten enthält, tun sie sich nichts Gutes damit und das merken die dann auch. Ein echter Erfolg. So können sie selbst entscheiden und spüren, was sie möchten. Ich hoffe, es bleibt bei den echten Lebensmitteln…..

9 Gedanken zu “Von glutenfrei bis Paleo

  1. Hallo Zoelifee!
    Ich habe einen ganz ähnlichen Weg gemacht wie Du – und habe endlich das Gefühl, aus dem gesundheitlichen Loch zu kommen. Da ist es mir egal, was die Leute sagen.

    Dir alles Gute weiterhin!
    Liebe Grüße,
    Julia von essen-mit-gefuehl.de / einfach-laktosefrei-leben.de

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  2. Hallo liebe Zoelifee, die Ursachen von Symptomen herausfinden / ergründen zu wollen ist der erste Schritt zur Selbstheilung. Der zweite Schritt ist sie auch zu finden, also die Ursache zu erkennen.
    Für Allergien haben sich meiner Erfahrung nach häufig Ereignisse herausfinden lassen, die man kaum mit einer Allergie in Verbindung bringen würde.
    Beispiel einer Glutenallergie: Eine junge Frau hatte mit ihrem Göttergatten einen heftigen Streit am Frühstückstisch. Der Streit muss unerwartet und Schock-ähnlich in ihr Leben eingetreten sein. Denn seit dem konnte sie kein Weißbrot mehr essen. Ihr Unterbewusstsein verknüpfte den Streit mit dem Nahrungsmittel. Das Unterbewusstsein möchte verhindern, dass sich dasselbe Ereignis wiederholt. Insofern ist das eine sehr vorteilhafte Schutzfunktion unseres Körpers. Als sie das erkannte und zu sich selbst gesagt hatte, dass sie die Verknüpfung jetzt nicht mehr brauchte, lösten sich ihre Beschwerden einfach auf.
    Alles Liebe Ambi

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    1. Das halte ich für sehr gefährlichen Unsinn. Zöliakie Patienten dürfen nie Gluten essen. Egal ob sie ein Trauma hatten oder nicht. Der Körper bildet Autoantikörper. In jedem Fall und das wird sich durch nichts und niemand ändern. Bitte nicht nachmachen!

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      1. Hallo liebe Zoelifee, wie kannst Du das sagen? Warst Du etwa dabei? Vielleicht möchtest Du eine Vorschrift dafür erlassen, dass alle Menschen Deinem Glauben zu folgen haben?
        Ich habe nicht dazu aufgefordert, die Diagnose zu ignorieren, sondern die Schiene für die Ursache herauszufinden. Das kann man neben der aktuellen Medizinierung machen. Man muss die aktuelle Therapie dafür nicht einmal unterbrechen. Wo ist also das Problem?
        Ich wünsche gute Besserung und alles Liebe, Ambi

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  3. Das Problem ist, dass wir mit Zöliakie schon die verschiedensten Heilungsvorschläge gehört haben und wir es nicht mehr hören können. Das hat nichts mit Glauben zu tun, sondern mit der medizinischen Notwendigkeit, glutenfrei zu essen. Daneben gibt es keine „Medizinierung“ und die einzige Therapie ist nun mal, sich glutenfrei zu ernähren – egal, ob es Paleo oder vegan oder „ganz normal“ ist. Bei einer Allergie – so wie Du es schreibst – kann das anders sein, da kann man viel über die Psyche erreichen. Bei einer Zöliakie allerdings nichts, und diesen Unterschied gilt es zu beachten.

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