Kohlenhydrate abgewöhnen. Go Low Carb

Die Paleo Ernährung wird als Low Carb Diät eingestuft. Das stimmt so schon, aber trotzdem gibt es unterschiedliche Unterbereiche, die ich wählen konnte und da blickte ich am Anfang gar nicht durch. Darüber gibt es unzählige Meinungen zu finden und darum bleibe ich bei meinen eigenen Erfahrugen mit den Carbs.

Im AIP sind grundsätzlich die erlaubten Stärkehaltigen Kohlenhydrate nicht zu vermeiden. Nur die Fruktose sollte in moderaten Mengen verzehrt werden. Während Terry Wahls eine leichte Ketose anstrebt, ist es bei der Paleo Mutti nicht so im Vordergrund.

Ich kann mir vorstellen, warum die Meinungen so sehr auseinander gehen. Jeder hat unterschiedliche Bedürfnisse und Baustellen, darum muß jeder für sich die passende Menge Kohlenhydrate wählen. Nun zu mir, wie ich es herausfand was mir gut tut.

Kohlenhydrate entwöhnen

Ich habe Süßigkeiten geliebt! Wenn ich eine Packung Kekse angefangen habe, so war die ziemlich schnell leer. Kein Spaß! Ein bißchen süchtig ist jeder, habe ich gedacht. So schlimm kann der Zucker doch nicht sein….?

Beim Einlesen war mir die Notwendigkeit für das Auslassen der schnellen, leeren Carbs völlig klar. Sie bringen den Blutzucker zur Schwankung. Diese überfordert auf Dauer die Organe, die den Blutzucker regulieren…müssen. Das stresst die Organe und den Körper. Stress ist das Letzte was eine chronisch erkrankte Person brauchen kann. Der Hormonhaushalt (nicht nur die Geschlechtshormone) ist oft dadurch im Ungleichgewicht…. Im Groben gesagt. Da komme ich nicht drumrum 🙂

So. Weil ich mir zuerst kein Leben ohne Obst und Wurzelgemüse vorstellen konnte, habe ich mich darauf konzentriert, wie ich die üblichen Beilagen ersetze. Denn die ersten Tage ohne Reis, Kartoffeln, Brot und Nudeln ( wenn auch glutenfreie), sind schon komisch. Da gilt es der Phantasie freien Lauf lassen und finden was mir schmeckt. Unglaublich, wieviel Gemüse es auf der Welt gibt, das viel zu wenig Beachtung bekommt. Z.B. Süßkartoffeln, Brokkoli, Blumenkohl, überhaupt Kohl, Zucchini, Kürbis u.s.w. also verhungern muss bestimmt keiner 😉

Von einer Zuckerentwöhnungsphase hatte ich schon gelesen. Damit meine ich den Weißen, Kristallinen.  Ich war also vorbereitet.

Ich wußte das wird einmal kurz schlimm, vielleicht so ähnlich wie mit Gluten, und dann ist es aber gut. Nicht mal so sehr, denn wo Gluten im Suchtzentrum des Gehirns wirkt, so ist es bei Zucker „nur“ das Belohnungszentrum. Und genauso war es auch. Ein- oder zwei Tage leichte Kopfschmerzen und Gelüste, die ich mit viel trinken und Obst essen überwinden konnte. Inzwischen ist es so normal wie Zähne putzen für mich, dass es bei uns kein Brot gibt, keine Kekse. Nur manchmal wenn ich es unbedingt haben muss, probiere ich verschiedene Paleo Backideen aus. Von denen wird sowieso abgeraten. Denn die alte Ernährung, die mich krank macht, soll abgelegt werden, um einen besseren Weg zu finden. Ich vermisse es nicht mehr und ich denke gar nicht mehr drüber nach.

Relativ schnell kam ich drauf, dass ich Fett unbedingt genügend essen muss, damit ich satt werde und bleibe. Das ist wieder so ein komisches Gefühl. Ich hatte das, so wie viele andere, als schlecht und ungesund im Hinterkopf. Wenn sich erste Veränderungen einstellen, sind die Bedenken schnell weg.

Zwischen den Mahlzeiten verschwand als erstes mein „Unterzucker“ Gefühl. Das hat meinem Kreislauf oft Probleme gemacht und mich allgemein geschwächt.

Meine Haut ist nicht mehr trocken und rau. Sie ist entspannt und reiner als vorher.

Auf den Zähnen bildet sich kaum noch Belag. Auch nicht über Nacht. Die Mundgesundheit ist viel besser.

Morgens komme ich gut aus dem Bett, weil ich richtig GUT schlafen kann.

Sämtliche Entzündungen, die ich hatte, z.B. in den Gelenken, waren nach wenigen Tagen Geschichte.

Ich war einfach so, ohne besonderen Grund, RICHTIG glücklich. Das begeistert mich heute noch! Es ist sehr wichtig für meinen Mann gewesen, mich endlich nicht mehr leiden zu sehen. Ist schon was Tolles!

Mein Körper baut zum ersten mal richtig schnell Muskeln auf. Das kann ich direkt spüren, wie die wachsen….

Meine Figur war vorher schon schlank. Jetzt ist sie …..perfekt, würde ich sagen 🙂

Nach einer sportlichen Aktivität, habe ich keinen Muskelkater. Ich spüre zwar, dass ich mich angestrengt habe, aber die richtigen Muskelschmerzen wie früher, sind es nicht mehr.

Ich hatte seither keinen ernsten Infekt mehr. Nur mal einen Schnupfen.

Das schreibe ich dem Weglassen der schnellen Kohlenhydrate zu. Kann jeder davon halten was er will. Punkt.

Klar läuft es nicht immer gut für mich. Damit muß aber jeder rechnen. So ist das Leben 🙂

Weil ich irgendwann mal davon gelesen habe, dass eine Ketose heilend wirkt, und die Darmflora wieder zurechtrücken kann ( das ist bei mir bestimmt immer noch so ), habe ich es einfach ausprobiert. Es hieß immer, ja, Kohlenhydrate nähren den Candida (Pilz) und ungewollte Bakterien. Das wollte ich selbst erleben und führte mich zur…

Ketose

Bei der Ketose soll man, so weit ich weiß, in den ersten Tagen unbedingt unter 10g/Tag Kohlenhydrate kommen. Das ist zuerst richtig schwer, aber machbar. Ich habe auf genügend Salz geachtet. Auf ausreichend Fett. Nicht zu viel Eiweiß. Viel Flüssigkeit. Ich hatte nach 3 Tagen keine Bedürfnisse mehr nach Carbs. Das Gefühl kam auf, wie versprochen, als ob ich ewig Energie habe. Mit Teststäbchen ( Ketostix) habe ich geprüft, ob meine Stoffwechsellage so stimmt. Sobald sich das Stäbchen rosa färbt, hatte ich die Ketose erreicht. Prima. Nach einer Woche wechselte das gute Gefühl in schmerzende Muskeln und absolut bleierne Müdigkeit. Darum habe ich sofort wieder Kohlenhydrate gegessen, damit das schnell besser wird. Mein Instinkt hat mir dazu geraten. Das war richtig so .

Leider hat das experimentieren meine Hormone total über den Haufen geschmissen. Für mich war die Ketose nichts. Erst später fand ich eine Erklärung dafür. Besonders schilddrüsenkranke, schlanke, aktive Frauen, was ich bin, sollten genügend Carbs zuführen, für die Umwandlung der Hormone, damit der Körper nicht in Stress mit Ungleichgewicht kommt.

Der Körper kann das! Wenn ich nicht krank wäre und so gar keine Reserven hätte. Später vielleicht wieder. Aber so schnell mache ich das nicht wieder und lasse erstmal die Finger davon.

Im Moment esse ich reichlich viele Kohlenhydrate in Form von Süßkartoffeln, Karotten, rote Beete, Kochbananen, manchmal Reis (das ist eine Ausnahme! Erst nach gründlicher Testung), ab und zu Maniok ( das ist ebenfalls eine Ausnahme). Ansonsten eben Obst, weil ich es gut vertrage und es sehr gerne mag. Ich versuche es nicht zu übertreiben damit. So komme ich gut zurecht. Ich höre auf meinen Körper.

 

 

 

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