Natural Running

Wer Paleo lebt, hat es bestimmt schon mal gelesen oder gehört. Andere bestimmt auch, aber anscheinend gehört es mehr zu Höhlenmenschen, dass sie barfuß laufen oder so 😉 jedenfalls habe ich mir im Winter gedacht, dass ich das machen sollte, weil es sehr gut für das Immunsystem ist. Es erdet einen wieder, durch den engeren Kontakt mit der Bodenoberfläche. Nicht nur im esoterischen Sinne 😁
Im Frühling habe ich mich dann nach geeigneten Barfuss Schuhen umgesehen. Die sind ziemlich kostspielig. Vor allem, wenn die nach was aussehen sollen. Da ich gar nicht wusste, wie ich damit zurecht komme, habe ich mir ganz schlichte Neopren Wassersport Schuhe besorgt(15€). Die sind wie eine Socke mit verstärkter Sole. Sehen wirklich nicht nach Laufschuhen aus, sind aber prima. Wenn sie schmutzig sind, nehme ich sie direkt mit unter die Dusche. Der Fuß kann sich in dem Material ausdehnen, wie barfuß eben.
Die ersten Läufe waren eher vorsichtig und ich habe mich zuerst nicht getraut, weil es hieß, wenn man zu schnell anfängt, kann man sich verletzen. Das kann ich natürlich nicht gebrauchen. Ich wusste nur nicht genau was damit gemeint war. Ich habe beim ersten Mal viel zu sehr überlegt und mich nicht auf mein Gefühl verlassen. Ich habe versucht nicht mit der Ferse als erstes auf den Boden zu kommen. Aber das ist einfach totaler quatsch.
Dass es von allein kommen wird, wie es richtig geht, glaubte ich nicht. Aber es kam.
Nachdem ich vom ersten Lauf Muskelkater in den Knien oder drumherum hatte, wollte ich beim zweiten einfach mal drauf los machen wie es sich gut anfühlt.
Da ich mit meinem noch jungen Hund laufe, der noch viel zu lernen hat, kann ich mich nicht immer stur auf mich selbst konzentrieren, sondern habe viele Eindrücke auf einmal. Das war gar nicht so schlecht, damit ich mehr mit den Beinen laufe, als mit dem Kopf.
In einem Artikel habe ich gelesen, dass Vergleichsweise alle Pferde und alle Hunde den gleichen Laufstil haben. Aber wenn man einen Marathon beobachtet, läuft jeder Mensch anders als der Andere. Das sei wohl durch das Tragen von Schuhen gekommen und wenn wir uns erst daran gewöhnt haben die Schuhe weg zu lassen, kann jeder das Laufen in so wenig Schuh wie möglich erlernen.
Ich beobachtete genau meinen Hund, wie der läuft. In kleinen trabenden Schritten. Jedes Bein abwechselnd, wie ein Zweibeiner. Erst beim Rennen, werden die Vorder- und Hinterbeine gemeinsam bewegt.
Nach 3 Monaten kann ich darüber sagen, es ist zwar wichtig, nicht mit der Ferse zuerst auf zu kommen. Wichtiger ist es das Gewicht des Körpers auf den ganzen Fuß zu verteilen und zum Schluss die Ferse auf den Boden zu bringen. Sie sollte schon kurz aufkommen als letzter Teil des Fußes.  So entstehen weniger Verletzungen am Knie, als mit Schuhen , die den Bewegungsablauf stören. Kälte und Nässe machen nach ein paar Mal nichts mehr aus. Im Gegenteil. Ich denke das stärkt unheimlich und regt den Stoffwechsel sehr an. Die Koordination wird trainiert und das Auge geschult. Ich schaue mir den Boden an, um möglichst nicht auf spitze Steine zu treten. Das gibt öfter mal kleine blaue Flecken an meinen Solen. Diese Reize stärken das Nervensystem, die Abwehr und stärken die Muskeln. Barfuß laufen ist anstrengender als mit Schuhen. Ich persönlich laufe ohne Laufschuhe schneller. Von Anfang an. Um etwa eine Minute pro Kilometer. Das ist gar nicht wenig. Wer es also mit der Geschwindigkeit hat, sollte das mal probieren. Darum geht es mir gar nicht. Ich bin ziemlich froh, wenn ich überhaupt ohne Schmerzen laufen kann.

Weil ich es versucht habe nach einiger Zeit mal wieder mit Schuhen zu laufen, als es sehr nass und matschig war, und das überhaupt nicht mehr geklappt hat, habe ich mich selbst mit einem paar Zehenschuhen belohnt. Das heißt, ich habe sie bestellt und ich freue mich schon darauf auch im Alltag barfuß zu gehen.
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